Ich versuche mich ja schon länger mit Videos im SL/OS... Aber bisher hatte ich immer Probleme ruckelfreie Videos hin zu bekommen. Nun hab ich die Lösung des Problems gefunden...
Aber zuerst einmal die Grundlagen.
Um in 3D Welten zu filmen ist ein passendes Eingabegerät empfehlenswert. Eine 3D Maus mit der man die Kamera völlig unabhängig und frei steuern kann. Die günstigste Alternative dieser sehr teuren Geräte ist der sogenannte SpaceNavigator von 3DConnexion. Er kostet um die 100 Euro, also einen Betrag, den man sich auch noch mit wenig Einkommen über einen gewissen Zeitraum zusammensparen kann (ich hab jeden Monat 20 Euro beiseite gelegt). Und der Kauf lohnt sich echt...
Unter Windows ist die Installation kein Problem. Es gibt eine umfangreiche TreiberSuite, die auf einer CD mitgeliefert wird. Unter Linux sieht das anders aus. Es gibt keinen wirklich funktionierenden Treiber bzw. Software die diese Unterstützt. Aber im Kernel sind Module vorhanden die zumindest den Gebrauch im SL/OS Viewer zulassen. Diese muss man allerdings noch aktivieren...
Man ruft zuerst den Editor im SuperUser Modus auf.
Dazu öffnet man ein Terminal... Und gibt folgenden Befehl ein:
Bei KDE muss man statt gedit den dort benutzten Editor eingeben, der Rest ist aber gleich... Nach der Passwortabfrage klappt der Editor auf.
Dort gibt man folgenden Text ein:
Diesen Text speichert man unter /etc/udev/d.rules mit dem Namen 91-spacenavigator.rules ab...
Dazu wählt man "Datei" --> "Speichern Als" und klickt im dann aufklappenden Fenster das "Datei System" links in der Liste an...
... Und manövriert in den passigen Ordner... Datei 91-spacenavigator.rules abspeichern und Editor und Terminal beenden.
Beim nächsten Neustart des Rechners werden die Informationen eingelesen und man kann den Navigator im Viewer aktivieren.
Das wars... Funktioniert unter Debian und Ubuntu prima...
Nun kommt der Trick um das Ruckeln abzustellen... Und zwar eine Ram-Disk...
Das Ruckeln und die Microfreezes entstehen meist, weil die Platte mit dem Schreiben der immensen Datenmenge nicht nachkommt und dann das ganze System ausbremst.
So eine Ram-Disk ist ein Laufwerk im Arbeitsspeicher des Rechners. Hat den Vorteil, sie ist rasend schnell, den Nachteil sie ist schnell voll und der Platz wird dem System an Arbeitsspeicher weggenommen. Ist aber nicht so schlimm, da sie dynamisch ist. Das heisst, wenn nix drin ist, ist sie winzig...
Um eine solche Ram-Disk einzurichten braucht man ersteinmal ein sogenanntes Mountverzeichnis... Dort wird die Ram-Disk eingehängt.
Das erstellt man am besten mit folgendem Befehl:
Nun muss man die Ram-Disk mounten. Man kann das in die fstab eintragen, muss man aber nicht. Da man die Ramdisk ja nicht immer braucht und es auch manchesmal Probleme mit den Schreibrechten gibt, wenn sie beim Systemstart gemountet wird.
Um die Ram-Disk einzuhängen gibt man ein:
Jetzt wird eine dynamische Ramdisk erstellt. Aber vorsicht, wenn die voll ist, fängt das System an auf der Platte zu swappen...
Ehe man darauf zugreifen kann und auch das Screencapturing Programm es tun kann, muss man den Vollzugriff einrichten... Das geht mit dem Befehl chmod.
Voila, das wars. Nun muss man dem Screencapturing Programm nur noch diese Ramdisk als Arbeitsverzeichnis zuweisen, damit dort die Rohdaten abgelegt werden.
Ich benutze RecordMyDesktop. Das ist ein einfaches Programm was die Rohdaten anschliessend in OGG Video umwandelt und das in einer guten Qualität.
Das Video bearbeiten mache ich mit Openshot... Ein recht einfach zu bedienender Video Editor, der aber allerhand Funktionen hat.
Ich empfehle das Filmen im Fenstermodus bei reduzierter Grösse, da ansonsten die Datenmenge immens ist... Ein Vollbildvideo wie dieses hier, wo ich mal getestet hab, was maximal so geht, macht in 5 Minuten eine Ram-Disk von 6.5 GB voll... Ein Windowsspiel unter Wine...
Vollbild 1680x1050, Highres Texturen, Sichtweite und Grafiksettings auf Maximum... Ging erstaunlich gut, nur halt nicht lange... Es ruckelt auch ein wenig, da merkt man doch, dass Screencapturing etws bremst.
Und was eine Ram-Disk im OpenSim bringt sieht man in meinem Testvideo ganz gut...
Viewer läuft als Fenster (1024x680). Hier waren es 2.2 GB Rohdaten. Das UI hab ich im Singularity mit ctrl-shift-F1 ausgeblendet. Bei anderen Viewern ist das ctrl-alt-F1, was sich im Linux mit der Konsolenumschaltung beisst, deswegen hat das Singularity Team das ab der 1.8.2er Version umgestellt.
Ohne Schatten sind mit dem Space Navigator nahezu ruckelfreie Achterbahnfahrten möglich. Macht Spass... Und das auf meinem 4.5 Jahre alten System... Auf einem neueren ist bestimmt auch mit Schatten mehr zu machen... Wenn ich da so an meine anderen Videos denke (ruckel, ruckel...)... Wenn man die Grafiksettings etwas reduziert (hab ich hier jetzt nicht gemacht) sind die Videos noch flüssiger... Man muss halt sehen, was schafft das System.
Ram-Disk ist genial, allerdings braucht man Ram, viel Ram... In Vollbild sind so allerdings dann nur kürzere Episoden möglich, die man erst rendern lassen muss, ehe man dann weiterdreht.
Was mit OpenSource Software so zu machen ist, zeigt dieses Video (hier noch ohne Ramdisk und im recht kleinen Fenstermodus aufgenommen)... Man sieht, es ruckelt doch recht stark und an einer Stelle bleibt das Video kurz hängen... Einige Fehler sind auch drin, die mir erst im Nachhinein auffielen. Aber ich lerne ja noch, und das war eine Übung, kein ernsthaftes Projekt. Das kommt erst noch.
Ich habe bis zu 5 Videospuren und 2 Stereotonspuren übereinander gelegt. Es war mein erster grösserer Versuch ein komplizierteres Video zu drehen und mich tiefer mit der Materie der Schnitt-Technik auseinander zu setzen. Die Kampfscene mit dem Drachen hab ich komplett nachvertont, da ich aus Performancegründen das Video ohne Ton abgegriffen hab.
Ich hoffe ich konnte einigen mit meinen die letzten Tage gesammelten Erfahrungen weiterhelfen und einige Tips geben.
Viel Spass beim Filmen.
Liebe Grüsse
Ly
Aber zuerst einmal die Grundlagen.
Um in 3D Welten zu filmen ist ein passendes Eingabegerät empfehlenswert. Eine 3D Maus mit der man die Kamera völlig unabhängig und frei steuern kann. Die günstigste Alternative dieser sehr teuren Geräte ist der sogenannte SpaceNavigator von 3DConnexion. Er kostet um die 100 Euro, also einen Betrag, den man sich auch noch mit wenig Einkommen über einen gewissen Zeitraum zusammensparen kann (ich hab jeden Monat 20 Euro beiseite gelegt). Und der Kauf lohnt sich echt...
Unter Windows ist die Installation kein Problem. Es gibt eine umfangreiche TreiberSuite, die auf einer CD mitgeliefert wird. Unter Linux sieht das anders aus. Es gibt keinen wirklich funktionierenden Treiber bzw. Software die diese Unterstützt. Aber im Kernel sind Module vorhanden die zumindest den Gebrauch im SL/OS Viewer zulassen. Diese muss man allerdings noch aktivieren...
Man ruft zuerst den Editor im SuperUser Modus auf.
Dazu öffnet man ein Terminal... Und gibt folgenden Befehl ein:
Code:
sudo gedit
Bei KDE muss man statt gedit den dort benutzten Editor eingeben, der Rest ist aber gleich... Nach der Passwortabfrage klappt der Editor auf.
Dort gibt man folgenden Text ein:
Code:
#KERNEL=="event[0-9]*", ATTRS{idVendor}=="046d", ATTRS{idProduct}=="c603", SYMLINK+="input/spacemouse", GROUP="plugdev", MODE="664"
#KERNEL=="event[0-9]*", ATTRS{idVendor}=="046d", ATTRS{idProduct}=="c623", SYMLINK+="input/spacetraveler", GROUP="plugdev", MODE="664"
KERNEL=="event[0-9]*", ATTRS{idVendor}=="046d", ATTRS{idProduct}=="c626", SYMLINK+="input/spacenavigator", GROUP="plugdev", MODE="664"
Diesen Text speichert man unter /etc/udev/d.rules mit dem Namen 91-spacenavigator.rules ab...
Dazu wählt man "Datei" --> "Speichern Als" und klickt im dann aufklappenden Fenster das "Datei System" links in der Liste an...
... Und manövriert in den passigen Ordner... Datei 91-spacenavigator.rules abspeichern und Editor und Terminal beenden.
Beim nächsten Neustart des Rechners werden die Informationen eingelesen und man kann den Navigator im Viewer aktivieren.
Das wars... Funktioniert unter Debian und Ubuntu prima...
Nun kommt der Trick um das Ruckeln abzustellen... Und zwar eine Ram-Disk...
Das Ruckeln und die Microfreezes entstehen meist, weil die Platte mit dem Schreiben der immensen Datenmenge nicht nachkommt und dann das ganze System ausbremst.
So eine Ram-Disk ist ein Laufwerk im Arbeitsspeicher des Rechners. Hat den Vorteil, sie ist rasend schnell, den Nachteil sie ist schnell voll und der Platz wird dem System an Arbeitsspeicher weggenommen. Ist aber nicht so schlimm, da sie dynamisch ist. Das heisst, wenn nix drin ist, ist sie winzig...
Um eine solche Ram-Disk einzurichten braucht man ersteinmal ein sogenanntes Mountverzeichnis... Dort wird die Ram-Disk eingehängt.
Das erstellt man am besten mit folgendem Befehl:
Code:
sudo mkdir /media/RAM-Disk
Nun muss man die Ram-Disk mounten. Man kann das in die fstab eintragen, muss man aber nicht. Da man die Ramdisk ja nicht immer braucht und es auch manchesmal Probleme mit den Schreibrechten gibt, wenn sie beim Systemstart gemountet wird.
Um die Ram-Disk einzuhängen gibt man ein:
Code:
sudo mount -t ramfs ramfs /media/RAM-Disk
Jetzt wird eine dynamische Ramdisk erstellt. Aber vorsicht, wenn die voll ist, fängt das System an auf der Platte zu swappen...
Ehe man darauf zugreifen kann und auch das Screencapturing Programm es tun kann, muss man den Vollzugriff einrichten... Das geht mit dem Befehl chmod.
Code:
sudo chmod 777 /media/RAM-Disk
Voila, das wars. Nun muss man dem Screencapturing Programm nur noch diese Ramdisk als Arbeitsverzeichnis zuweisen, damit dort die Rohdaten abgelegt werden.
Ich benutze RecordMyDesktop. Das ist ein einfaches Programm was die Rohdaten anschliessend in OGG Video umwandelt und das in einer guten Qualität.
Das Video bearbeiten mache ich mit Openshot... Ein recht einfach zu bedienender Video Editor, der aber allerhand Funktionen hat.
Ich empfehle das Filmen im Fenstermodus bei reduzierter Grösse, da ansonsten die Datenmenge immens ist... Ein Vollbildvideo wie dieses hier, wo ich mal getestet hab, was maximal so geht, macht in 5 Minuten eine Ram-Disk von 6.5 GB voll... Ein Windowsspiel unter Wine...
Vollbild 1680x1050, Highres Texturen, Sichtweite und Grafiksettings auf Maximum... Ging erstaunlich gut, nur halt nicht lange... Es ruckelt auch ein wenig, da merkt man doch, dass Screencapturing etws bremst.
Und was eine Ram-Disk im OpenSim bringt sieht man in meinem Testvideo ganz gut...
Viewer läuft als Fenster (1024x680). Hier waren es 2.2 GB Rohdaten. Das UI hab ich im Singularity mit ctrl-shift-F1 ausgeblendet. Bei anderen Viewern ist das ctrl-alt-F1, was sich im Linux mit der Konsolenumschaltung beisst, deswegen hat das Singularity Team das ab der 1.8.2er Version umgestellt.
Ohne Schatten sind mit dem Space Navigator nahezu ruckelfreie Achterbahnfahrten möglich. Macht Spass... Und das auf meinem 4.5 Jahre alten System... Auf einem neueren ist bestimmt auch mit Schatten mehr zu machen... Wenn ich da so an meine anderen Videos denke (ruckel, ruckel...)... Wenn man die Grafiksettings etwas reduziert (hab ich hier jetzt nicht gemacht) sind die Videos noch flüssiger... Man muss halt sehen, was schafft das System.
Ram-Disk ist genial, allerdings braucht man Ram, viel Ram... In Vollbild sind so allerdings dann nur kürzere Episoden möglich, die man erst rendern lassen muss, ehe man dann weiterdreht.
Was mit OpenSource Software so zu machen ist, zeigt dieses Video (hier noch ohne Ramdisk und im recht kleinen Fenstermodus aufgenommen)... Man sieht, es ruckelt doch recht stark und an einer Stelle bleibt das Video kurz hängen... Einige Fehler sind auch drin, die mir erst im Nachhinein auffielen. Aber ich lerne ja noch, und das war eine Übung, kein ernsthaftes Projekt. Das kommt erst noch.
Ich habe bis zu 5 Videospuren und 2 Stereotonspuren übereinander gelegt. Es war mein erster grösserer Versuch ein komplizierteres Video zu drehen und mich tiefer mit der Materie der Schnitt-Technik auseinander zu setzen. Die Kampfscene mit dem Drachen hab ich komplett nachvertont, da ich aus Performancegründen das Video ohne Ton abgegriffen hab.
Ich hoffe ich konnte einigen mit meinen die letzten Tage gesammelten Erfahrungen weiterhelfen und einige Tips geben.
Viel Spass beim Filmen.
Liebe Grüsse
Ly
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