Servus,
vielleicht mögt Ihr euch intensiver mit diesem Thema auseinandersetzen (ohne als "Opfer" oder "Täter" abgestempelt zu werden).
In ihrem Buch "Hass im Netz" (Christian Brandstätter Verlag, ISBN 978-3-7106-0035-7) beschreibt die Autorin Ingrid Brodnig die Mechanismen und erläutert Hintergründe, die zu dem Ton führen, der den meisten von uns "normalen" Usern die Teilhabe an Foren, neuen Medien etc. oft vergällt.
In einem Kapitel erörtert sie einen TechTalk des Mediengründers Eli Pariser aus dem Jahr 2011 (
https://www.youtube.com/watch?v=B8ofWFx525s).
Er sagt da folgendes:
"Ich bin politisch progressiv (...), aber ich habe mich immer bemüht, Konservativen zu begegnen. Ich mag es, zu hören worüber sie nachdenken. Ich mag es, zu sehen was sie verlinken. Ich mag es, ein, zwei, Dinge zu lernen. Also war ich überrascht, als ich eines Tages gemerkt habe, dass die Konservativen aus meinen Facebook-Neuigkeiten verschwunden waren. Wie sich herausstellte, hatte Facebook registriert, auf welche Links ich klickte, und hatte festgestellt, dass ich mehr auf die Links meiner liberalen Freunde klickte als auf die meiner konservativen Freunde. Und ohne dass ich gefragt wurden sie aussortiert. Sie verschwanden."
Sie schreibt weiter:
"Echokammern und Filterblasen sind zwei Begriffe für eine aktuell stark ausgeprägte Sorge rund um die digitale Kommunikation: Dass wir online unseren Horizont nicht erweitern, sondern uns einengen, dass wir Menschen uns in bequeme Nischen zurückziehen und die Software uns dabei auch noch unterstützt."
Selbst halte ich es für unverzichtbar dass man - damit meine ich, sowohl Einzelpersonen als auch Betreiber in öffentlichen Medien (Blogs, Foren und alles, was darüber hinausgeht) eindeutig Stellung beziehen! Klare Worte, lassen auf eine klare Meinung schließen - Wischi Waschi hilft wohl niemandem.
Insofern mein "Ja" zur Stellungnahme in dieser Diskussion ->
http://www.gridtalk.de/showthread.php?tid=2386.
Ich will jedoch die Betreiber und Verantwortliche beider Plattformen darauf hinweisen, welche Gefahren sich hinter einer (vermeintlichen) Abschottung (?) verstecken können.
Würde ich eine solche Gefährdung nicht befürchten, tät ich hier nicht schreiben.
Die darauf folgende Diskussion bzw. der Umgang mit der Diskussion aus dem oben verlinkten Thread ansich, zeigt, aus meiner Sicht, wie schwierig und wie herausfordernd respektive wie verführerisch die oben erwähnten "Echolammern und Filterblasen" sein können.
Ich habe Aliras Eingangsbeitrag als positiv gekennzeichnet, obwohl ich, so wie Antonia und andere der Umgangston hier als nicht "dramatisch" bezeichnen tät. Ich halte es jedoch für wichtig, Meinungsäußerungen, die meine Einstellung widerspiegeln zu unterstützen. Wir können nicht oft genug daraufhinweisen, dass, egal wo, Grenzen einzuhalten sind!
Ich halte auch die Aussage, dass "ein rauer Ton von außen in's Forum getragen wird" als bedenklich.
Ich mag hier ein Zitat von W. Durant anführen: "A great civilization is not conquered from without until it has destroyed itself from within."
Abschließend komm' ich noch einmal kurz auf dieses "klare Stellung beziehen" zurück. Bitte benennt in euren Beiträgen und Aussagen, wen ihr meint. Es ist hier nicht zwingend der Name eines Diskutanten oder einer Gruppe erforderlich. Eine Begebenheit, ein Ort und so weiter reichen hier. Jede Unklarheit führt unweigerlich zu Nachfragen. Werden die auch nur annähernd nicht geklärt entstehen Gerüchte und Vermutungen und Beobachtungen werden zu Tatsachen erklärt!
Aussagen wie " bestimmte User", "mache hier" oder gar "das Auftauchen bestimmter Leute, die sonst nie hier schreiben" treiben genau diese Menschen in eine Verteidigungsposition. Damit wird einem Streit Tür und Tor geöffnet - eine "gesittete" Diskussion ist dann, wie die Erfahrung zeigt, oft nicht mehr möglich.
Danke für's Durchhalten beim Lesen und schönes Wochenende ausm verschneiten Steirerland!