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Absolute schöne 3 tage event mit tollen künstler und dieses gegen krieg und für frieden.
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Nachtrag:
Darf man in dieser Situation noch Pazifist sein?
Diese Frage wurde während unseres Events mehrfach aufgeworfen und diskutiert.
Ich fand heute einen lesenswerten Artikel hierzu bei der Rosa-Luxemburg Stiftung:
Der Artikel resümiert:
Rosa Luxemburg Stiftung schrieb:Es stellen sich zwei Fragen: Führt die Solidarität mit den Kriegsopfern in der Ukraine, die Unterstützung der verfolgten Kriegsgegner*innen in Russland und der Kampf gegen den russischen imperial-militärischen Expansionismus in eine bedingungslose Identifikation mit der Politik von NATO und Selenski-Ukraine? Bedeutet der Widerstand gegen kapitalistische Geopolitik und westliche Doppelmoral womöglich auch die Verharmlosung oder gar Rechtfertigung russischer Machtpolitik, im Inneren wie nach außen?
Eine internationalistische Linke, die diesen Namen verdient, muss beide Fragen entschieden mit «Nein» beantworten. Es geht um nicht weniger als die Revitalisierung eines weltweiten Bündnisses der vielschichtigen sozialen Bewegungen, die endlich auch wieder die übergreifenden Zusammenhänge herstellt: Gegen Militarismus, militaristischen Interventionismus und Aufrüstung, gegen die tödlichen Grenzen der Festung Europa sowie für die Geltung globaler sozialer Rechte und der Menschenrechte. Ein erster Schritt wäre die Wiedergeburt einer neuen internationalen Friedensbewegung. Die Frage lautet: Wird es eine solche internationale Friedensbewegung geben?
Wer nicht weiss wohin er will, der kommt leicht woanders hin.
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Für mich beantwortet das "Doppelnein" die Frage nicht wirklich. Und natürlich darf jeder jederzeit so lange Pazifist sein, wie er mag. Die entscheidende Frage für mich lautet, geleitet von der Annahme, dass kein politisches System davor gefeit ist, von einem irren Agressor gekapert zu werden (Trump), wie man verhindert, dass Kriege zu einem Mittel der Politik gemacht werden und anstelle von gedeihlichem Miteinander wieder das Faustrecht gilt. Ich bin persönlich zu dem Schluss gekommen, dass Putin mit der dreisten Missachtung des Selbstbestimmungsrechts nicht durchkommen darf, wollen wir weiter auf einem lebenswerten Planeten leben. Getreu dem Motto: Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zu Pflicht" gilt meine uneingeschränkte Solidarität dem Kampf der Ukraine für ihre Unabhängigkeit. In dieser Hinsicht bin ich kein Pazifist mehr.
I have to leave said the leaf and left to the left
hg.osgrid.org:80:Klarakunterbunt
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Natürlich wäre eine Welt ohne Armeen, ohne Waffen ein schöner Traum. Aber wenn dieser Traum nicht überall auf der Welt gleichzeitig Wirklichkeit wird, dann wird er da, wo er Wirklichkeit wird, leicht zum Alptraum.
Nehmen wir einmal an, eine Nation schafft ihre Streitkräfte tatsächlich komplett ersatzlos ab. Womöglich werden sogar Polizei-Spezialkommandos entweder ebenfalls entwaffnet oder aufgelöst. Der Staat ist dann komplett wehrlos. Sagen wir, bei der Gelegenheit wird auch privater Waffenbesitz endgültig verboten und das Verbot rigoros durchgesetzt.
Pazifisten freuen sich. Andere Nationen nehmen dieses Land nunmehr nicht mehr als Bedrohung wahr, wenn sie es je getan haben. Im Staatssäckel ist jetzt außerdem sehr viel mehr Geld, das woanders dringend benötigt wird.
Kriegsgeile Imperialisten, Autokraten und Diktatoren mit Großmachtsfantasien und Macho-Allüren lassen sich davon aber leider nicht beeindrucken. Daß dieses Land nun komplett wehrlos ist, ist zwar ein Zeichen des Friedenswillens, aber das hält selten einen Schurkenstaat von einem Angriff ab. Im Gegenteil, das lädt sogar noch zu einer Invasion ein, weil sie risikolos ist.
Stellen wir uns einfach mal vor, in Berlin hätte Die Linke die absolute Mehrheit und würde ihre Idealvorstellungen komplett und kompromißlos durchsetzen. Deutschland wäre aus der NATO raus, die Bundeswehr wäre ersatzlos abgeschafft (die Katastrophenhilfe wäre dem THW angegliedert worden), BFE+ und GSG9 wären abgeschaft, die übrige Polizei dürfte nicht einmal mehr Quarzhandschuhe tragen, geschweige denn Schlagstöcke oder gar Schußwaffen.
Da hätte doch sofort ein regelrechtes Wettrennen mit etlichen Teilnehmern darum eingesetzt, wer als erster Truppen in Berlin hat, um die Regierung gewaltsam zu stürzen und eine eigene Marionettenregierung einzusetzen. Autokraten und Diktatoren von überall im eurasischen Raum, religiöse Fanatiker, sächsische Neonazis, höchstwahrscheinlich nicht zuletzt auch die USA, sie alle würden Deutschland gewaltsam zu einem Vasallenstaat machen wollen, weil sie jetzt die perfekte Gelegenheit dazu hätten. Es stünde ihnen ja nichts und niemand mehr im Wege. Vielleicht zerballern sie trotzdem noch ein paar Bauten und erschießen ein paar wehrlose Zivilisten als reine Machtdemonstration zur Einschüchterung.
Das einzige, was solche Aggressoren aufhalten oder besser noch von Angriffen gleich abhalten kann, ist die Aussicht auf robuste Selbstverteidigung des Landes, das sie angreifen. Das heißt nicht, daß wir zu Gegenschlägen fähig sein müssen. Das heißt nur, daß wir fähig sein müssen, gewalttätige Eindringlinge abzuwehren. Und ohne ein wie auch immer geartetes Selbstverteidigungsbündnis müssen wir diese Fähigkeit zur Selbstverteidigung ganz alleine aufbringen.
Ich will es einmal so formulieren: Wenn ich die Wahl hätte zwischen dem Tod für 10.000 russische Soldaten durch deutsche Waffen auf deutschem Boden und der totalen Abschaffung elementarer Menschenrechte für 80.000.000 Deutsche, dann wäre ersteres das kleinere Übel.
Solange es also Akteure gibt, von denen eine Angriffsgefahr ausgeht, werden auch wir leider weiterhin Armeen brauchen. So eine Armee muß und darf aber nicht darauf ausgelegt sein, für die USA in deren Angriffskriegen weit von unseren Grenzen entfernt die Drecksarbeit zu machen. Ich sehe da eher Österreich oder Japan als probates Beispiel: Da gibt es nach wie vor Streitkräfte, die sind aber absichtlich nur in der Lage, das eigene Territorium zu verteidigen. Eine Gefahr für andere Nationen geht von Österreich und Japan nicht mehr aus.
Nun kann man sich fragen: Wann können auch solche reinen Selbstverteidigungsarmeen endlich ersatzlos abgeschafft werden? Das ginge erst, wenn die ganze Welt endgültig und irreversibel das Utopia des Weltfriedens erreicht hat. Dafür müßte aber erst bei der gesamten Weltbevölkerung ein entsprechendes Umdenken einsetzen. Xenophobie muß genauso verschwinden wie die Neigung des Menschen, sich durch Macht korrumpieren zu lassen. Wir bräuchten eine Menschheit, wie sie in Star Trek beschrieben ist.
Solange das nicht der Fall ist, kann immer wieder das passieren, was Klaras schon geschildert hat: In einem Land, dem man bisher blind vertraut und demgegenüber man alle Vorsichtsmaßnahmen abgebaut hat, übernimmt auf einmal ein rücksichtsloser Autokrat mit Großmachtsfantasien die Macht. Und machen wir uns nichts vor: Trotz allem ist auch Star Trek nicht gewaltfrei.
Um die Frage nach einer neuen internationalen Friedensbewegung zu beantworten: Heutzutage könnte so etwas durch die weltweite Vernetzung sehr viel leichter und schneller entstehen als vor ein paar Jahrzehnten, wo man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein oder die richtigen Leute kennen mußte. Wir haben ja gesehen, wie schnell Umwelt- und Klimaschutzbewegungen entstanden. Da sehe ich auch gute Möglichkeiten für Synergien. Ich wage zu behaupten, schon bis Ostern kann da sehr viel schon passieren.
Natürlich hätte eine internationale Friedensbewegung mächtige Feinde von Regierungen bis hin zur Rüstungsindustrie. Die haben Fridays for Future, Extinction Rebellion & Co. auch. Es gab schon Versuche seitens großer Konzerne, die Schlüsselfiguren solcher Bewegungen unter ihre Kontrolle zu bekommen, und es blieb immer bei den Versuchen. Die Friedensbewegung hätte es mit mindestens ebenso großen Konzernen zu tun und gleichzeitig mit Verteidigungsministerien und Generalstäben sowie Geheimdiensten als deren Erfüllungsgehilfen. Man kann nur hoffen, daß sie auch dem widerstehen können würde.
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20.03.2022, 20:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.03.2022, 20:19 von Dorena Verne.)
Dir zustimmen, ja,.nein,..ja. Ach. Sch... ist wohl so wie du schreibst, aber ich kann und will mich damit einfach nicht abfinden.
Habe nun schon einige Jahrzehnte hinter mich gebracht, aber mein Traum ist noch immer nicht gewichen,
obwohl ich manchmal das Gefühl habe daran zu zerbrechen..
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