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Huhu zusammen,
Nach dem gestrigen Montagstreffen habe ich das Bedürfnis hier etwas niederzuschreiben und Gedanken anzuregen. Leider hatte ich noch nie die Gelegenheit George Kohlrieser selber kennen zu lernen, habe aber den Tip von einem Kollegen erhalten, der mit ihm am IMD eine Session gehabt hat.
George Kohlrieser war unter anderem ein "Hostage Negotiator" also eine Person die bei Geiselnahmen ( hostage ) herangezogen wird um mit den Geiselnehmern zu verhandeln. Er hat ein Buch geschrieben "Hostage at the Table" in welchem er von seinen Erfahrungen erzählt und Wege zur Konfliktlösung aufzeigt.
Geiselnahmen sind eine ziemlich heftige Ausprägung eines Konflikts und dementsprechend schwierig sind da Verhandlungen. Wo Kohlreiser auch hinaus geht ist, dass man sich quasi selbst als Geisel nehmen kann. Typische Situationen:
- Wirst im Auto auf der Arbeit von einem andern Fahrer geschnitten, ärgerst dich masslos und trägst den Aerger den ganzen Tag hindurch in Dir
- Dein Chef kritisiert Dich, Du verteidigst dich oder gibst sogar eine Gegenkritik, die Situation eskaliert. Der Konflikt bleibt in deinem Kopf hängen und ein Klima des Misstrauens herrscht zwischen Dir und dem Chef.
- Du sagst "Hallo" zu einem Kollegen während Du an ihm vorbeigehst und kriegst keine Antwort. Du beginnst dich zu beklagen über deinen Kollegen und über die Firma.
Und so weiter und so fort.
- Hast Du Dich schon mal geärgert, dass schlechtes Wetter deinen Urlaub ruiniert?
- Hast Du Dich schon mal von jemandes schlechter Laune anstecken lassen?
- Hast Du schon mal jemandem gesagt: "Du machst mich Wütend!"
Falls ja, hast du es zugelassen, dass Du dich selbst als Geisel genommen hast.
Als Hostage Negotiator kennt Kohlrieser Mittel und Wege Geiselnahmen zu beenden.
Leider sind die Bücher und die Videos nur in Englisch, aber er spricht gut und leicht verständlich. Hier ist seine Homepage, für diejenigen die's interessiert: http://georgekohlrieser.com
Hier TED Talk von ihm: https://www.youtube.com/watch?v=k9Z9z_Fd3Bw
Ich werde mal schauen ob ich euch in weiteren Beiträgen "Werkzeuge" vorstellen kann, welche eventuell helfen die Kommunikation zu verbessern oder Konflikte zu lösen oder sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Ich hatte gestern den Eindruck, dass zu viele sich selbst als Geiseln genommen haben, und würde es spannend finden Wege aus dieser Geiselnahme zu finden.
LG Akira
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Hallo Akira ;D
Das Thema scheint sehr intressant und spannend zu sein. Ob das hier zu unseren "Problemen" passt, keinen Schimmer. Wäre natürlich super, wenn diese "Tools" wirken würden und damit vielleicht ein paar Probleme weniger haben.
Bin jedenfalls gespannt drauf ;D
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Wenn in meinem Kuhdorf direkt neben meinem Fischgeschäft ein anderer ein zweites Fischgeschäft aufmacht, was dazu führt, dass im Endeffekt keines der beiden Fischgeschäfte überleben kann, weil dafür die Kundschaft einfach net reicht, dann hab ich kein Kommunikationsproblem.
Dann kann ich völlig problemlos meinen Mitbewerber als stinkfischverkaufende Blödbacke titulieren...
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OOOh La Bella Klara!
Du hast mich mal wieder laut zum Lachen gebracht!!!!!
Hatte natürlich sofort das kleine gallische Dorf vor Augen und "Fischverleihnix" der einen großen Fisch über seinem Kopf schwingt und dabei brüllt..."Mein Fisch stinkt nicht!!!"
Abgesehen davon....bin ich immer noch der Überzeugung, das Qualität sich durchsetzt!!!
Niveau ist keine Handcreme! ;)
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Erst mal vielen Dank fürs Mitmachen an der Diskussion!
Bogus ist sich nicht ganz sicher ob der Thread zu 'unseren "Problemen"' passt. Ich hab mich mal schlau gemacht. Wikipedia schreibt zum Stichwort "Problem": https://de.wikipedia.org/wiki/Problem ( tl;dr: Ein Problem (gr. πρόβλημα próblema das Vorgeworfene, das Vorgelegte, „das, was [zur Lösung] vorgelegt wurde“), nennt man eine Aufgabe oder Streitfrage, deren Lösung mit Schwierigkeiten verbunden ist. ). Ein Problem hat also eine recht abstrakte Ebene, wenn es einfach in einem Satz ohne weiteren Kontext hingeschrieben wird.
Sehr schön ist dann das Bild welches Klarabella hinstellt mit den zwei Fischgeschäften. Natürlich hatte ich erst mal dasselbe Bild im Kopf wie ICE BIRDY, obwohl hier das Bild vom "Fischverleihnix" hier nicht ganz passt, denn meines Wissens hat der "Fischverleihnix" keine Konkurrenz, sondern ist der einzige auf dem Platz der Fisch verkauft. Wenn ihm nun seine Kunden vorwerfen dass sein Fisch stinkt und seine Reaktion in einem Gebrüll oder sogar Handgreiflichkeiten ausartet ist das im Kontext von "Asterix und Obelix" ganz lustig, ob dies jedoch die Beste Art der Kommunikation ist ... wenn mein Fischhändler so auf Kritik reagieren würde ... hmmm ... aber bei den Galliern scheint diese Art des Umgangs zu passen, denn schlussendlich treffen sie bei einer Party mit viel Wildschweinen unter dem Baum.
Entschuldigt ich bin wieder abgeschweift. Das Bild von Klarabella besagt ja, dass zwei Fischhändler sich einen kleinen Markt ( Kuhdorf ) streitig machen. Da kommen mir auch gleich einige Fragen in den Sinn.
Erst mal: so was passiert sieht man fast überall. Meist ist es so dass irgend ein Grossunternehmen seine Marktpräsenz ausbauen will. Das ist freie Marktwirtschaft! Meist ist der zweite Fischverkäufer kein kleiner "Fischverleihnix", denn der würde sich wahrscheinlich zwei mal überlegen als Newcomer in einen "gesättigten" Markt einzusteigen. Wenn er es dennoch tut wird er seine Gründe haben:
- Vielleicht stimmt die Qualität des ansässigen Fischverkäufers nicht.
- Vielleicht hat der ansässige Fischverkäufer überrissene Preise.
und der Newcomer hat die Strategie: Bessere Qualität zu günstigeren Preisen. Oder hat gute Bezugskanäle und kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Erfolg einen Preiskrieg gewinnen. Wie dem auch sei der Möglichkeiten gibt es viele. Wenn die Situation dann schon so weit kommt, dass man sich gegenseitig als stinkfischverkaufende Blödbacken tituliert, dann ist der Konflikt schon weit fortgeschritten. Der zweite Fischverkäufer könnte auch ein Geschäft einer grossen Kette sein vielleicht ein "Aldix", da wär die Motivation und die Ausgangslage eventuell eine ganz andere.
Deshalb ist es als erstes sinnvoll sich ein paar Fragen zu stellen (Quelle: http://www.berufsstrategie.de/bewerbung-...flikte.php) :
- Wer gegen wen? Konflikte entstehen zwischen Konfliktparteien, einzelnen Menschen oder Gruppen.
- Worum geht es? Das Thema oder Bereich worüber konträre Meinungen herrschen.
- Warum kracht es? In Konfliktsituationen wird um die richtige Position oder Entscheidung gerungen. Was richtig ist, entscheidet jede Person zunächst subjektiv.
- Was wirkt verschärfend? Negative Gefühle wie Wut, Neid oder Angst. Sie überlagern den eigentlichen Auslöser des Konflikts und verhindern eine konstruktive Auseinandersetzung.
- Was hilft. Einen objektiven Blick auf die Situation bewahren oder zurück gewinnen. Erst so können geeignete Methoden und Strategien zur Konfliktbewältigung gefunden werden.
Für unsere Fischverkäufer könnt ich mir einiges vorstellen:
- Verzicht auf Gewinnmarge um konkurrenzfähig zu bleiben
- Vergleichswerbung, vielleicht aufzeigen dass mein Konkurrent seinen billigen Fisch von grossen Fischfabriken, welche die Weltmeere leerfischen bezieht und dass ich meine Fische von den lokalen Fischern beziehe.
- Schauen dass ich geprüfte Qualitätsware erhalte: Bio, Nachhaltig, Zucht was immer.
- Angebot erweitern.
- Gute Kundenbindung auf- oder ausbauen.
- ... und und und
Witzigerweise ist bei Kohlreiser "Fisch" auch ein Thema. "Put the Fish on the Table" ist ein wesentliches Konzept wenn es um Verhandlungen geht.
Bin gespannt wie unser Fishtalk weiter geht :-)
LG Akira
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22.06.2016, 20:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.06.2016, 20:26 von Anachron.)
Wie jedes Bild hinkt auch der Fischhändlervergleich irgendwo - denn es geht hier nicht um marktwirtschaftlich zu fassende Kategorien. Es geht hier darum, dass das "Gut" um das es beiden Seiten zu tun ist - nämlich die Gemeinschaft, bzw. deren Förderung - durch die Existenz von zwei Parteien, die an diesem "Gut" "ziehen" zerstört wird.
Das war von Anfang an mein Argument das von der anderen Seite auch prompt negiert wurde, das sich aber - das beweist die Tatsache, das dieser Konflikt nach Monaten erneut hochkocht - als nur zu wahr erweist: Das neu hinzugekommene Forum erweist sich als Spaltpilz der Gemeinschaft.
Was Klara mit ihrem Bild eigentlich zum Ausdruck bringen wollte ist m.E. nach, dass es sich hier keineswegs um ein "Kommunikationsproblem" handelt, dass der Konflikt nicht nur virtuell ist und auf Misverständnissen beruht, sondern dass es hier einen realen Konflikt gibt dem mit kommunikationstheoretischem Brimbamborium nicht beizukommen ist.
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Sicherlich kann das "kommunikationstheoretische Brimbamborium" schwerlich die beiden Konkurrenten zum freundschaftlichen Handschlag bewegen. Es wird um das Gut "Beachtung durch die (zahlenmäßig begrenzte) Community" gestritten. Dabei gibt es einen Platzhirsch und einen Herausforderer. Vom Platzhirsch und dessen alteingesessenen Fans wird der Herausforderer als Angeifer empfunden.
Wäre das Problem ein wirtschaftliches, würden sich wahrscheinlich beide Kontrahenten auf eine Schadensminimierung einigen und den Markt zwischen sich aufteilen. Bei Internetforen könnte das zum Beispiel so aussehen, dass beide Foren unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Da es sich hier aber um ein zwischenmenschliches Problem handelt, wird die Situation schwieriger: Schadensminimierung spielt eine geringe Rolle.
Mir ist es aber wichtig, möglichst wenig Unbeteiligte mit in den Konflikt hineinzuziehen. Und da lässt sich meiner Meinung nach durch die Art der Kommunikation und einen fairen Umgang miteinander viel erreichen, und auch Schaden verringern.
Um im Beispiel der beiden streitenden Fischhändler im Kuhdorf zu bleiben: Angenommen, beide Händler haben Kinder, und die machen Schulaufführungen. Nun bitten sie alle Geschäftsinhaber, Plakate ihrer Aufführungen an den Schaufenstern aufzuhängen. Jetzt könnte der eine Fischhändler sich weigern ein Plakat von der Schulaufführung der Kinder des Konkurrenten aufzuhängen. Oder er könnte versuchen, über die eigenen Kinder die beiden Schulklassen gegeneinander aufzuhetzen. Er könnte aber auch sagen, die Kinder sind an dem Streit unschuldig.
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22.06.2016, 22:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.06.2016, 22:12 von Anachron.)
Das siehst du falsch Mareta - es geht nicht um die "Beachtung durch die (zahlenmäßig begrenzte) Community" - das wäre eine klassische Konkurrenzsituation und mit marktwirtschaftlichen Kategorien zu erfassen. Hier geht es um den Anspruch "Plattform für gridübergreifende Kommunikation" zu sein - und der lässt sich nicht zwischen zwei Plattformen aufteilen, weil dadurch das "übergreifende" der Kommunikation gespalten, zersplittert und somit zerstört wird.
Es geht nicht um "just another OS-Forum" sondern um genau diesen Integrationsgedanken, für den GridTalk immer gestanden hat und steht.
Integration ist nicht teilbar !
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Ana hat es auf dem Punkt gebracht ;D
Und um es noch klarer zu machen, GridTalk steht für guten Content, GridUnabhängigkeit und den Versuch den neuen Usern OpenSim sogut wie möglich OpenSim nahe zu bringen und bei Problemen zu helfen. Und das nicht seit gestern, sondern seit 6 Jahren ;D
Mir persönlich, da wiederhole ich mich bestimmt mal wieder, nicht um eine grosse Anzahl von Usern, wo die meisten davon wahrscheinlich eh Kateileichen sind, sondern um einen guten Content.
Allerdings sind für jedes Feedback dankbar und auch gerne bereit neue Sachen auszuprobieren, wir schaun auch gerne über den Tellerrand hinaus. Ich kann mir gut vorstellen, ein Forum für Hifi (High Fidelity) einzurichten, wenn bedarf besteht ;D
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